Digitalisierung und Datenschutz richtig nutzen

Deutschland muss pragmatischer werden und zukunftsorientiert handeln. Planungs- und Genehmigungsverfahren bei Infrastrukturprojekten dauern zu lange. Deshalb setze ich mich für schnelleres Planen und Bauen durch zum Beispiel stärkere Digitalisierung der Verwaltung oder Bündelung von Antragsverfahren bei einer Behörde ein.  Wir brauchen einen Mix aus besseren Rahmenbedingungen für den privatwirtschaftlichen Ausbau. Außerdem brauchen wir eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für den Glasfaserausbau und wir müssen einen politischen Schwerpunkt auf Investitionen in die digitale Infrastruktur in denjenigen Regionen setzen, in denen wir mit marktwirtschaftlichen Ansätzen nicht weiterkommen.

Aber auch falsche Prioritäten beim Datenschutz und überzogene Bürokratie verhindern oft Innovationen. Während asiatische Staaten wie Japan, Taiwan oder Südkorea auf künstliche Intelligenz (KI) sowie Tracing-Apps setzen und Echtzeitdaten miteinander verbinden, um Infektionsketten möglichst früh zu unterbrechen, ist so etwas in Deutschland aufgrund von datenschutzrechtlichen Vorgaben und Bedenkenträgern vor allem im grünen politischen Spektrum derzeit nicht umsetzbar. Datenschutz darf nicht wichtiger sein als unsere Gesundheit. Nicht nur im Gesundheitsbereich müssen wir mehr Tempo geben, auch in der Wirtschaft und in anderen Bereichen stehen sich Digitalisierung und Datenschutz oft im Weg. In vielen europäischen Ländern sind digitale Strommessgeräte zur Verbesserung der Energieeffizienz und CO2-Einsparung Standard, bei uns scheitert die Umsetzung wieder an Datenschutzbedenken. Aus meiner Sicht sollten wir die Vorteile intelligenter, digitaler Geräte nutzen und ihren Nutzen nicht durch überzogenen Datenschutz schmälern. 

Mehr hierzu in meinem Gastbeitrag im Hamburger Abendblatt”: https://www.christoph-ploss.de/datenschutz-darf-nicht-wichtiger-sein-als-gesundheit